Lebensgleise

Erfüllungsgehilfe im Verwaltungsakt des Lebens,
Im eigenen oder von Geliebten eben.
Fremde fordern es von einem auch ein,
Ich will aber kein Güterzug sein!
Nicht nur durch den Alltag stampfen,
Mit Sorgen durch das Leben krampfen!
In die Weiten meiner Gleise will ich fahren,
Lasst mich fliegen, lasst mich schweifen!

Stellenbeschreibung

Ich habe das Gefühl,
Per Anhalter durchs Leben zu rasen,
Ohne zu rasten.
Als Trittbrettfahrer im Dasein anderer zu hasten.
Auf der Stufe in der Tür zu hängen,
Nicht reinzugehen aber auch nicht zu springen.
Aber doch nicht voranzukommen,
Statt mit dem Ich an meiner Seite zu schwingen.

Oculi mundi

Mit wie vielen Augen blickt man auf die Welt?
Wie viele Seelen suchen sie zu erfassen?
Die Augen des Kindes, des Erwachsenen,
Des Frohen und Zweifelnden,
Des Liebenden und Leidenden.
Alle wollen sehen, alle ist man selbst,
Alle wollen hinaus, alle gleichzeitig,
Wachsen durch mich nach außen!
Meine geliebte Sehnsucht, meine Augen!

Oratio interrupta

Gedankenstau tut weh! Gedanken bleiben nicht gerne alleine. Sie haben den Drang, geteilt und mitgeteilt zu werden. Einmal freigesetzt schmiegen sie sich um die Gedanken anderer, sie tanzen mit ihnen, sie fliegen mit ihnen, sie umarmen sie! Aber sie können diesen Tanz nicht erzwingen und sie wollen nicht kämpfen … dann sind sie einsam, lieber einsam.