Schatzsuche

Mein Herz gibt ein Signal wie ein Metalldetektor, wenn es weiß, dass es stimmig ist, was ich sehe, was ich spüre, was wahhaftig ist. Und es schweigt, nein, doch warnend schreit, wenn ich mich nur belüge, aus der Not heraus betrüge! Denn das, was ich zu finden wähne, ist nicht golden, zumindest nicht für mich, es glänzt nur auf den ersten Blick. So trügt der Schein doch, denn das wahre Licht scheint nicht nur, es explodiert förmlich! Dann flüstert mein Herz, es schreit nicht, es pocht bloß leise vor sich hin. Und zufrieden badet es in der Schönheit des Augenblicks, dass es dich gibt.

Z(w)eit

Ich möchte durch Städte krengeln, mich erfreuen, ziellos schlendern, um dich springen wie ein Kind mit einem Eis in der Hand. Ich möchte durch Museen gehen, schauen, staunen wie in fremden Ländern, und deinen Worten lauschen Hand in Hand. Dann mit dir auf einer Bank mit einem Himmel über dem Blätterdach so blau, so blau, wie der nur blau sein kann. Ich möchte mit dir reden, lachen, deine Gedanken fassen, was dich beschäftigt, was du liest oder was ist gerade mies. Ich möchte wissen, wie es dir geht, woran dein Herz hängt, und deine Träume sehen, was in der Zukunft steckt. Ich möchte mit dir zu Abend essen, über den Tisch gelehnt dich küssen, küssen, und dir das Salz hinüberreichen, es aber nie verschütten aus meiner Hand. Und wenn ich mir den Zeh anstoße oder in anderen Heldentaten tobe, aufstehen will ich immer, damit ich zu dir zurückkommen kann. Und neben dir möchte ich liegen, deinen Atem hören und sehen dein Gesicht auch in der Dunkelheit. Ich möchte mit dir die Jahre zählen, oder was für uns vorgesehen, denn die Zeit ist das wahrhaft Größte, was man sich schenken kann zu zweit. Und immer will ich dir zur Seite stehen mit Herz und Kraft. … Aufgewacht!

Einspruch!

Hier stehe ich nun in meinem Lebenswald. Stege führen zu Bäumen weit und breit. Einige derer sind tot oder scheinlebendig, aber viele gute auch dabei, an anderen wunderschönen führen meine Stege vorbei. Ich blicke mich um. Wohin soll ich ab heute gehen? Und was sollen all diese Wege, die nicht bieten, was ich mir will nehmen? Von ihnen sollte ich lieber springen, so frage ich mich, ist die Gefahr auf unbekanntem Boden wirklich so gewiss? Es heißt, das Leben sei zu kurz für alles in der Welt. Nein, ich sage, es ist zu lang, nicht umgekehrt! Zu lang, so dass wir Menschen Zeit haben es zu vergeuden, und dabei erpicht darauf zu hören, was uns andere einbläuen. „So musst du, und hier entlang geht es mit deinen Wegen. Folge meinen Worten, folge ihnen, sonst wird es dir schlecht ergehen!“ Ist es so? Was steuert uns wirklich im Leben? Zwänge der Natur? Oder die Gesellschaft selbst, deren Regeln besagen, wie es für uns sein soll, oder wir sein sollen? Ich will fragen! Wer übernimmt die Verantwortung für all die verlorene Zeit? Betäubung, welcher Art auch immer? Oder das tote Herz, das zwar schlägt, uns aber nur aus Gewohnheit am Leben erhält? Nein! Ich begehre auf, mich steuert nicht nur die Natur! Etwas Höheres erschallt in meinen Ohren: „Dein Ziel ist vorne und wartet auf dich!“ Doch mein Geist flüstert beharrlich: „Obacht, da droht Dir Gefahr!“. „Aber was für eine Gefahr?“, fragt mein Bewusstsein zurück. Und still in mich hinein: „Was, wenn keine Zeit zu lang für all die Ängste, die man ausdenkt ein Leben lang? Ist es nicht eine größere Gefahr, so lange unglücklich zu bleiben? Und warum fällt es uns so schwer, einfach nur zu sein? Alleine, zu zweit oder zusammen mit vielen?“ Es wäre wirklich besser, wenn wir tatsächlich kürzer lebten. Dann wäre das Glück nicht nur eine Option unter vielen. Oder sie wäre vielleicht nicht gegeben, so dass wir sie nicht ersehnten, aber auch vielleicht gar das einzig Wahre für die kurze Zeit, die uns gegeben. Ich denke wieder in Möglichkeiten. Scheinbar nicht mal in Gedanken kann ich meinen Pfad verlassen. So stehe ich nun hier in meinem Lebenswalde und frage, wo sind die Bäume der Hoffnung, wo sind sie nur geblieben? Nein, keine Zweifel, ich rufe aus: „Mein Herz schlägt nicht nur aus Gewohnheit seit Jahren! Es schlägt, weil es leuchtet und lieben kann bei weitem! Denn nur die Liebe stellt unser Leben außer Raum und Zeit! Oder in einen Zeitraum gleich der Ewigkeit.“

Liebeskreis

Wenn man verliebt ist,
liebt man das Leben
und das Leben ist so
in einem am nächsten.
Doch lieben kann nur der,
der in sich gekehrt,
zunächst sich selbst
wahrhaftig lieben lernt.