Zu beschreiben
die Farbe der Liebe,
ihren Klang, gar ihren Duft,
ist nur auf Umwegen zu meistern.
Ihre Farbe ist polterleise,
ihr Klang zartknallbunt,
und ihr Duft eine
Mischung von beiden.
Zur Berührung sollte
meine Hand etwas sagen,
doch stattdessen schwebt sie
gedankenverloren in der Luft.
Und der Geschmack mit den
Gefühlen unter dem Arm
steht bei seinen Geschwistern,
zusammen tanzen sie einen Kuss.
So einfach ist die Liebe,
und so unerfassbar dazu.
Nebel
Ich habe nie bewusst erkannt, dass ich Nebel eigentlich mag, doch heute früh war es soweit. Wie im Schein der Außenbeleuchtung des Hauseingangs sich winzige Wassertropfen umschwebten. Wie Straßenlaternen mit ihrem Lichthof versucht haben, auf sich aufmerksam zu machen. Wie die Sonne sich durch das Dunstdickicht hindurchwühlte. Wie das Leben erwachte aus einem Märchenschlaf. Ich finde den Nebel nicht bedrückend oder bedrohlich, wie so viele. Für mich ist er das Zeichen der Hoffnung schlechthin, denn er löst sich früher oder später auf, ich kenne es nicht anders. Und wenn man nichts sieht, dann sieht man eben nichts, dann nutzt man andere Sinne, um voranzukommen, oder man bleibt einfach eine Weile stehen. Wie auch im Leben. Wenn Nebel einen umhüllt, und man denkt verloren zu sein, reicht es manchmal kurz innezuhalten, bevor man erneut losgeht. Ok, ist das jetzt eine wichtige Erkenntnis, die ich nun erlangt habe, oder wieder nur eine, die ich unweigerlich gelernt habe zu ertragen? Wohl beides. Das Leben ist solch eine verschwommene Mischung von Vergangenheit, Zukunft und bisschen Gegenwart, dass man diese Ebenen oft kaum auseinanderhalten kann. Alles schimmert durch, die Zeit schwindet, und man weiß nicht, was wahr ist, oder was vorne oder hinten. Bilder, Düfte oder eine Berührung aus der Kindheit, oder eben aus der jüngsten Vergangenheit. Waren sie Realität oder bloß Trugbilder der Nebelschwaden, die im Leerlauf des Geistes in einem aufkamen? Und wenn solch Nebel aufzieht, dann betrübt auf Godot warten? Nein, denn ein Licht gibt es immer, und wenn schon nicht in der Außen-, doch in der Innenwelt in einem selbst. Ein Licht, das zeigt, es ist nicht wichtig, was man sieht, oder glaubt zu sehen, es reicht, dass man sich bewegt, immer nach vorne, auch wenn nur dem eigenen Licht folgend. Den einen Schritt nach dem anderen setzen ganz vorsichtig, bis die Sonne den Nebel vertreibt. Und dann rennen und umarmen die Welt, die Wirklichkeit, die in voller Glanz erstrahlt! Der Nebel löst sich auf, immer.
Manchmal
Manchmal bin ich ein Handschuh,
manchmal die Hand, die friert.
Manchmal greife ich nach dir,
manchmal rufst du nach mir.
Manchmal bin ich ganz Energie,
manchmal bloß helle Neugier.
Manchmal nur schön mit dir,
manchmal vermisse dich hier.
Manchmal wünschte zu fliegen,
manchmal will ich nur liegen.
Manchmal habe ich kein Licht,
manchmal bin leuchtend Gestirn.
Manchmal ist es, wie es ist,
manchmal ist es nur Phantasie.
Doch ewig währt die Liebe in mir.
Glow
Ich weiß nicht,
wie man es bezeichnen kann.
Ist es ein Leuchten der Augen?
Das Hautschimmern im Morgenschein?
Die Silhoutette an der Wand?
Oder der feine Wink einer Hand?
Oder die Seele, die einem sagt,
Sie ist die eine, die zu dir passt.
TagTraum
… auf dir ruht
mein erster Blick,
unsere Augen begrüßen sich,
in uns erwacht das Leben,
und wenn wir aufbrechen,
meine Nahrung ist dein Kuss,
ich flieg‘ auf meinen Wegen,
und abends zurückgekehrt,
„Schön, dass du da bist“
erklingt aus deinem Mund,
ich flüstere zärtlich
„Ich habe dich vermisst“,
und am nächsten Morgen
weck‘ ich dich mit
„Ich liebe dich“,
deine Augen lächeln,
und der Tag beginnt
erneut glücklich …