Solitarius

Wenn die Welt die reine Liebe belacht, verachtet und verschmäht, ist sie dem Untergang geweiht. Gefangen dient der Mensch lieber jeglichem Zwang. Die höheren Ziele, die ihn einst zum Menschen gemacht, schwinden aus seinem Geist. Mit Hohn belacht er Gott, und unbermerkt ertrinkt er in seinen … seinen Tränen.

Und mangelernährt an Liebe geht der einsame Wolf seines Weges.
Der Wind saust an ihm vorbei. Alles einerlei.

Goldfuß

Das Schwert vom Rücken nehme ich in meine Hand,
Golden und silber strahlt es in der Welt alles an.
Ein Gewand aus Schuppen blau-violett auf meinen Schultern,
Und vor mir stehst Du edler Drache wutentbrannt!
Angekettet an unseren Beinen ein Leben lang
Trieben wir dahin in Pflicht so verrannt.
Nun speist du Feuer, der Panzer mich kaum zu schützen vermag,
Du ziehst und zerrst an Kette und Bein!
Ich leiste Widerstand, stehe fest, wie lange noch?
Sind diese Ketten Fluch oder ein Geschenk von Gott?
Hitze steigt auch in mir hoch, so viel Zweifel an mir nagt.
Wer bist du, goldener Drache, fremd, oder doch von gleicher Statt?
Warum bist du an meiner Seite so unnütz und so lieb zugleich?
Deine Kraft zerrt an mir, ich schwanke, mich bricht aber nicht dein Wut.
Wer bist du, goldener Drache, so wild und so traurig zugleich?
Du schwingst dich in die Lüfte, Stein birst unter meinen Füßen.
Wer bist du, goldener Drache, so stark und so zart zugleich?
Ohnmacht über meinem Geist, mit Dämmerkraft öffne ich die Schelle am Bein.
Flieg davon, ruft der letzte Schatten aus meinem bewussten Sein,
Flieg, auch wenn ich nicht weiß, wer du warst an meiner Seit.
Dann Leben erfüllt erneut mein Fleisch, du schwebst noch bei mir nicht weit.
Wer bist du, goldener Drache, der nun frei und mir doch treu zugleich?
Schließlich erkenne ich dich, ein Segen steigt auf mich herab,
Du bist meine Leidenschaft, die ich zu entfesseln so selten gewagt.
So rufe ich, bleib bei mir, verlass mich, wenn erst das End für mich naht,
Doch jetzt lass uns zusammen steigen, dass sich der Himmel teilt!
Bisher blind und lahmend habe ich deine Flügel verkannt,
Goldener Drache, schärfe mein Schwert, fülle mein Herz mit deiner Macht!

Sehenden Auges

Übersättigt verhungern sie, keifend entledigen sie sich gar ihrer Seele. Zu lästig! Und rennen, rennen, rennen sie lust- und angstgesteuert nirgendwohin. Die Engel schauen von oben zu, Gaya weint, und die Menschheit verausgabt sich schnurstracks in die Eitelkeit.