Von Theo für die Welt

Ich kam auf die Welt
Aus Liebe erhellt
Mein Licht
Das Leben
Meiner Eltern

Ich kam auf die Welt
Mein Körper beseelt
Im Hier
Erster Atemzug
Schmerzt

Ich kam auf die Welt
Ein Lächeln hält
Meinen Blick
Fest
In Deinem

Ich kam auf die Welt!

Heimweg

In Iuftleerem Raum
Mein Atem stockt,
Mit stummer Stimme
Singe ich für dich.
Deine Seele schwebt
Hoch über mir,
Verzweigt sich in
Tausend Äste.
Am Sarg stehe ich,
Ein Bach
Aus meinen Augen
Entspringt.
An deinem Sarg
Neben dir wir,
Die sind nicht
Mehr als du,
Doch hier.

Elternliebe

Die Männer, die Väter, die Krieger nehmen ihr Erstgeborenes auf die Hand, heben es empor und verkünden mit fester Stimme und den Blick gen Himmel gerichtet:
„Götter, schaut! Mein Sohn, mein Erstgeborener, er wird Euch dienen, wie ich es tue!“

Die Frauen, die Mütter, die Kriegerinnen nehmen ihr Erstgeborenes in den Arm, legen es an die Brust und flüstern mit weicher Stimme und den Blick auf das Kind gerichtet:
„Schau mein Sohn, mein Erstgeborener, ich bin für Dich da.“

Proklamation an das Deutschsein

Ihr, die mich fragt, was für ein Landsmann ich sei, während ihr meinem rollenden „r“ lauscht, hört dies!  

Ich bin ein Deutscher, wie jeder Deutsche in diesem Land, der die Werte dieses Staates anerkennt und lebt.
Ich bin ein Ungar, wie jeder Mensch, der die wunderbare Sprache und Literatur jenes Landes kennt.
Ich bin ein Rumäne, denn die Düfte der Wälder meiner Kindheit durchströmen immer noch meine Adern.
Ich bin ein Europäer, wie jeder Europäer, der unter den vielen Völkern dieses Kontinentes das Licht der Welt erblickte.
Ich bin ein aufgeklärter Humanist, der die Welt als Heimat ansieht und die Menschenwürde als höchstes Gebot ehrt und achtet.
Ich bin ein Christ, weil ich an die christlichen Werte glaube.
Ich bin ein Jude, weil meine Seele alt ist.
Ich bin ein Moslem, weil ich meine Schwestern und Brüder ehre, die ihr Haupt gen Mekka neigen und mich seit Jahren auf meinem Lebensweg begleiten.
Ich bin ein Buddhist, weil für mich das Leben heilig ist.
Ich bin ein Mann, und bin, wie ich bin.
Ich bin eine Frau, weil jeder Mann stolz sein muss im Inneren zum Teil Frau zu sein.
Ich bin ein Kind, wenn mein Lachen erklingt.
Ich bin ein Bürger, weil meine politischen Gedanken frei sein wollen.
Ich bin ein Mensch, der durch die Urschöpfung und die Gezeiten des Zufalls entstand.
Ich bin ein Teil der beseelten Welt.  

Und nun, die ihr meinem rollenden „r“ lauscht, urteilt selbst, bin ich deutsch genug?