Heute im Bahnhof von Kyoto ein fahrender Müllcontainer überkreuzt meinen Weg. Vorne dran eine Signallampe, die sich wie ein Leuchtturm dreht. Am Ende steht ein gelangweilter Fahrer. Unter der Lampe ein kleiner Lautsprecher, woras Weihnachtsmusik ertönt. Das ist Japan! Man kann es nur mögen.
Verständnis …
… ist das Ende der Leidenschaft, doch der Beginn von Zärtlichkeit und vielleicht auch von echter Liebe.
Der Sprung
Gestern zischt es plötzlich auf der Fahrt.
Ist es ein Vogel oder auf der Scheibe ein Stein?
Nichts zu sehen, so fahre ich weiter auf der Autobahn.
Angekommen an meinem Ziel, ausgestiegen und dort Zeit verbracht,
auf der Heimfahrt sehe ich dann einen Riss im besagten Glas.
Wo kommt er her? Doch plötzlich erinnere ich mich.
Ja, das war es, was sich angehört hat, wie ein Engels leiser Schrei.
Ein Riss von der Ecke quer hoch leicht gebogen und fein.
Ist nicht schlimm, ich denke nur, wenn es ein Engel gewesen ist,
der an meiner Scheibe abgeprallt, hoffe ich sehr, es fehlt ihm nichts.
Gefühle …
… sind wie eine Seifenblase. Sie sind bunt, zart und schweben ziellos herum. Will man sie aber festhalten, zerplatzen sie.
Die perfekte Suppe
Es heißt, am schwierigsten ist es etwas Einfaches perfekt hinzubekommen. Eine einfache Suppe perfekt zuzubereiten, ist eine Kunst. „Einfach“ ist keine Vereinfachung, vielmehr steckt darin Weisheit, Feingefühl und Erfahrung von Äonen.
Ähnlich verhält es sich mit einer perfekten Umarmung. Sie ist, wie zu Hause ankommen, sich hinsetzen, durchatmen und anfangen zu erzählen und zuzuhören.
Ich esse ungern schlechte Suppen, ich esse sie gar nicht.