… ist es ruhig, am Rande tobt der Wind. Dort im Kampf ums Überleben fühlt man sich groß oder klein. In der Mitte beobachtet man nur, wie das Leben an einem vorbeirast.
Deine Habseligkeiten, Menschenskind
Vor dir schiebst du sie her in deinem vollen Einkaufswagen, schwer ist er, kaum kannst du mit ihm die Kurven nehmen, die die Zeit vor dich stellt, sie fließt an dir vorbei, doch du hältst dich an deinen Lumpen fest.
Denkst du nur an den Weg, der dich zurück zur Brücke führt, nicht zu der, die die Ufer eines Flusses beiderseits berührt, sondern unter der du vor dem Himmel dich verkriechen kannst, deinen Wagen fest gekrallt.
Zitternd stehst du da voller Angst, deine Höhle zu verlassen nie gewagt, warum dann jetzt, wenn dich draußen nichts mehr hält, dich nur unter Erinnerungen versteckst und besessen nach Vergangenem spähst.
Dann rufst du leise mit letzter Karft:
„Gott hab‘ diesen Wagen selig mal und gib mich bitte endlich frei!“
… und Gott steigt zu dir herab und nimmt dich sanft in seine Hand.
Vierhändig
Auf einem Hocker sitzen wir aneinander Seit, vor uns eine Klaviatur mächtig breit. Angespannt zum Sprung schlagen unsere Herzen los im gleichen Takt, voller Tatendrang reiten wir die Akkorde auf und ab! Es donnert und schwebt, fließt und erhebt sich der Klang unserer Zweisamkeit Wellenberge hoch und auch mal ins Tal von all der Leidenschaft und bewältigten Sorgen getrieben, und allem, was noch kommen mag! Unsere Finger tanzen und zwinkern sich an, unsere Schultern beben vom Feuer der Einigkeit. Die Musik unseres Lebens erschaffen wir in all der Zeit. Dann, alt geworden, sind unsere Hände nicht mehr so flink, langsamer fließt dahin unsere Musik. Ich nehme eine Hand von dem Klavier nun weg und halte dich mit dem freien Arm ganz fest. An dich geschmiegt hauche ich dir zu, bleib bei mir, bleib bei mir, bis die Musik mit uns verwelkt.