Humanparadoxon

Wenn man es am dringendsten braucht,
Darf man es sich von niemandem sehnen.
Es heißt, Erfüllung ist nur alleine zu heben,
Erst wenn in sich die Vollständigkeit erlangt,
Ist man bereit Liebe unbelastet zu nehmen.
Reife verlangt nach keiner Ergänzung im Leben!
Nein, rufe ich, ein Mensch ist keiner alleine,
Denn alle brauchen es ewig und überall,
Es ist die Nahrung, wonach jeder verlangt!
„Es gehört mir, könnte verloren gehen,
Alleine bin ich mir genug, es wird nicht geteilt!“
Doch kaum einer hat auch nur für sich genug davon,
Erleuchtet kann man nicht alleine sein, nur zu zweit!
Aber wir verhungern lieber stur mit dem Brot in der Hand,
Und verdursten als Gottes blindes Gefäß … voller Liebe.

Beweis?

Wenn einem etwas genommen wird, dann fehlt dieses Etwas einem, doch man selbst ist noch da. Wenn es aber heißt „Man nimmt sich das Leben.“, bleibt nach dieser Logik nicht auch etwas erhalten, das Wesentliche, was über dem Leben steht, das Selbst?

Kartenspiel

Ein Leben lang bewältigt man Aufgaben, überspringt Hürden, fällt hin und steht immer wieder auf. Doch irgendwann gibt es für jeden einen Punkt, an dem dies vielleicht nicht mehr gelingt. Man hat alles auf eine Karte gesetzt … und verloren. Da steht man oder kniet am Boden. Und das Leben? Es hat einem nun sogar das ganze Kartenspiel entzogen, und ein neues hingeklatscht, das man aber nicht kennt. Man fühlt sich ausgestoßen, und versucht mit den bisher bekannten Regeln durchzukommen. Es gelingt kaum. Das einzige, woran man sich festhält, der Leuchtturm aus der Vergangenheit, und was man noch mit Sicherheit weiß, ist, wonach man sich sehnt. Aber in dieser neuen Welt kennt man weder die Regeln noch das Ziel. Wohin soll man gehen, was suchen? Alles und alle um einen sind plötzlich fremd. Das bekannte Leben ist vorbei, ein neues wurde einem geschenkt. Nur wie und was und warum? Man fühlt, hierher gehört man nicht. So geht man weiter, nur das eigene Rückgrat hält einen aufrecht, und der Blick in die Ferne projiziert auch in dieser Welt, was man finden oder erschaffen wird, das Schöne, denn sie, ja SIE ist überall und universell!

Dämonen

Angst, Wut,
Zweifel, Scham,
alles nur Gram!
Was kann man
gegen sie tun, alleine,
wenn sie einen jagen,
an einem kleben bleiben?
Was, wenn ihre Fratzen
immer wieder sagen,
du bist hier nicht zu Hause,
nur einer von uns,
ein Dämon unter keinen?
Engel dieser Welt
und auch die von drüben,
oben, aber keine von unten,
helft mir, dass ich werde,
was ich bin, kein Dämon,
sondern einer,
der andere zum Lachen bringt,
dessen Liebe angenommen,
und der auch geliebt wird.
Lasst mich wieder leben,
verstoßen und gestorben,
will mich neu erheben!