Ich bin da, ich war immer da und werde immer da sein.
Ich werde dich finden, dich wiederfinden, auch wenn es mehrere Leben dauert.
Innere Stimme
Vater unser, der du bist im Himmel,
Gesegnet sei mein Leben,
Dein Reich komme, dein Wille geschehe,
Gelindert werde mein Leid,
Wie im Himmel, also auf Erden,
Die Kraft des Glaubens erleuchte mich.
Unser täglich Brot gib uns heute.
Dein Wort nähre meine Seele.
Und vergib uns unsere Schuld,
Und vergib mir meine Schuld!
Wie wir vergeben unseren Schuldigern.
Wie ich versuche mir zu vergeben.
Und führe uns nicht in Versuchung,
Und Führe mich zu dir,
Sondern erlöse uns von dem Übel,
Erlöse mich vom Schmerz,
Denn dein ist das Reich
Nimm meine Hand,
Und die Kraft
Stehe mir bei,
Und die Herrlichkeit
Ich will in dir aufgehen
In Ewigkeit.
In Liebe.
Amen!
Vater, verlass’ mich nicht!
Unendlich gespalten unendlich
Durch die Teilung im Schöpfungsakt hat sich Gott verloren. Seine Tränen sind unsere Liebe. Er ringt mit sich, er sucht sich, er schreit nach sich. Seine Unruhe spüren wir in unserer Suche, seine Freude im Finden und seine Qual in der Trennung. Wenn wir lieben, geben wir Gott sich selbst zurück, wir haben aber auch die Bürde sein Schöpfungsopfer mitzutragen. Wir sind auf Erden, um Gott beizustehen. Und er ist für uns da, wenn wir unsere Ganzheit missen.
Unveränderlichkeitsparadoxon
Könnte ich beten,
An wen richtete ich mich?
Suchte ich Worte,
Welche spräche ich?
Wüsste ich, was ich wollte,
Was nützte es?
Die feststehende Zukunft
Ist das wahre Jetzt.
Also, wozu beten?
Aus Hoffnung, Verzweiflung,
Oder Wut?
Nein, als Liebesbekundung
Und Mut!
Damit ich mich mit dem,
Was ist, versöhne,
Und umarme dich, mich
Und alle!
Bekenntnis
Sollte ich gefragt werden, ob ich glaube, würde ich antworten:
Was ist der Unterschied zwischen glauben und nicht glauben? Ich kenne ihn nicht.
Glaube ist die Hoffnung des Menschen, nicht alleine zu sein, kein Glaube seine Selbstgenügsamkeit.
Doch sollte ich glauben, wie könnte ich mich erdreisten, das nicht Benennbare mit meiner Hoffnung einzuengen?
Sollte ich jedoch nicht glauben, wäre ich nur ein hochmütiger Narr.
Wie könnte ich es denn wissen, dem das Wissen nicht gegeben wurde, ob das Sein ausreicht, etwas außerhalb des Seins als seiend wahrzunehmen? Wie könnte ich es als Ziel meiner Hoffnung ansehen? Oder es gar leugnen?
Beides ist gleich, beschränkt und mit mir vergänglich.
Ich wähle eine Zwischenwelt, wo nichts erfassbar und alles nicht erfassbar ist, wo ich mehr als nur bin, wo auch er nur ist, wo keine Zeit die Grenze, wo der Glaube keine Hoffnung, sondern Gewissheit Liebe ist.
Warum sollte ich also glauben oder nicht glauben? Oder wo ist da der Unterschied? Ich wähle die Welt, in der ich bin.