Am Ufer der Tage
Stehe ich herum,
Eine Welle rollt an
Und reißt mich fort
Wie einen Wurm.
Ich blicke nach oben,
Alles dreht sich um mich.
Nach Luft zu schnappen,
Ist nichts als vergeblich.
So lasse mich treiben,
Wozu noch denken,
Was besser wäre,
Schwimmen oder nur lenken.
Meine Augen sehen Himmel,
Sie sehen auch Erde.
Die Welle setzt mich ab
Auf einem Hügel in Ferne.
Was suche ich hier?
Frag‘ ich die Götter.
Was wollt ihr von mir
Ihr himmlischen Spötter?
Wurzeln schlagen
In diesem Gefilde
Soll ich frohgemut?
Oder weitergehen und
Suchen voller Glut?
Zaudern statt Zauber
Hält mich im Bann,
Bis die Welle anrückt
Vom Berge herab und
Schwemmt mich zurück
An den Rand der Zeit,
Wo ich stehe und staune
Mit leuchtenden Augen
Und eingehüllt in
Flirrendes Gewand.
Cor dare
Der Mensch ist die einzige Spezies auf Erden,
die ohne Herz leben kann.
Einige hatten nie eines, sie wandeln herzlos durch die Zeit.
Andere haben es verschenkt, so sind sie herzlich durch und durch.
Aber viele haben es einfach verloren und sind voller Herzschmerzen.
Mein Herz wartet irgendwo auf mich,
dass ich es wieder an die Hand nehme.
Ich glaube an mein Herz,
es glaubt auch an mich,
wir finden uns wieder.
Perspektiven
Was ist besser,
Den Winzer zu lieben
Oder den Wein?
Nach Liebe zu haschen,
Oder am Leben zu naschen?
Was erfüllt mehr,
Des Geistes oder
Des Fleisches Lust?
Ist doch gleich,
Wonach es beliebt.
Im Grunde vereint,
Zur Feier nichts muss,
Doch kann, wenn man will
Und soll, Leben ist Genuss.
Axiom
Wenn man wahrhaftig liebt,
wird man zum besseren Menschen.
Wenn man wahrhaftig liebt,
lernt man auch sich selbst zu lieben.
Inbrunst!
Eine Explosion,
Ein röhrendes Feuer,
Eine tosende Flamme.
Inbrunst!
Eine Urkraft in der Brust,
Ein Grollen aus der Magengrube,
Ein verzücktes Beben vor Kraft.
Inbrunst!
Eine Poesie des Blutes,
Ein Aufbegehren gegen Gleichmut,
Ein unwiderstehlicher Sog der Leidenschaft.
Inbrunst!
LIEBE