Es ist ein yogischer Grundsatz, dass nicht Glück oder Zufriedenheit als Lebensziel angestrebt werden sollten. Vielmehr haben diese als Fundament zu dienen, auf dem das Leben aufbaut, denn sie sind als Beet für echtes Wachstum, für das Gedeihen unserer Seele unerlässlich. Und sie sind da, auch wenn man sie nicht immer spürt. Auch wenn man einsam ist, sind sie da. Darauf muss man nur vertrauen und sie rufen. Streichelt man sie, so streicheln sie auch zurück.
Unverklungen
Ich erinnere mich an deinen Herzschlag,
Wie ich ihm atemlos lauschte,
Wie mein Ohr an deiner Brust klebte,
Wie ich vor Ehrfurcht erstarrte.
Mein Kopf hob und sank mit deinem Atem,
Auf und ab und auf und ab.
Ich roch deine Haut,
Lag selig auf den Wellen deiner Lebensmusik.
Dein Herz rattert, rumpelt, pocht und gurgelt,
Trotzig, wild, entschlossen, stark.
Anlauf, Pause, Anlauf, Pause,
Und trägt dich, trägt dich, so weit es geht.
Und jetzt?
Ich erinnere mich an deinen Herzschlag,
Wie ich ihm atemlos lauschte.
Dein Herz schlägt nun ohne mich.
Magie
Warum die und warum der?
Warum nicht die,
Warum nicht der?
Diese Frage zu stellen,
Der Vernunft entbehrt,
Denn man weiß nicht,
Wie die Liebe wählt.
Sie sieht das Wahre,
Ohne Sinn und ohne Zweck,
Das, was einen
Mit Fanfaren niederstreckt
Und betäubt vor Glück
Und betäubt vor Schmerz!
Aber die Magie,
Die Magie,
Sie endet nie
Und lodert weiter
Selbst ohne Sinn und ohne Zweck.
Synästhesie der Liebe
Wie schmeckt hell?
Wie klingt salzig?
Wie riecht heiß?
Hell schmeckt von der Sonne beschienenes Haar,
Das sich in der Sommerbrise wiegt.
Salzig klingt die Träne,
Die in einer Lachfalte herunterrollt.
Heiß riecht die Haut,
Die man mit den Augen streichelt.
Die Haare
Die Lachtränen
Die Haut
Der Liebsten
Perspektiven
Was ist besser,
Den Winzer zu lieben
Oder den Wein?
Nach Liebe zu haschen,
Oder am Leben zu naschen?
Was erfüllt mehr,
Des Geistes oder
Des Fleisches Lust?
Ist doch gleich,
Wonach es beliebt.
Im Grunde vereint,
Zur Feier nichts muss,
Doch kann, wenn man will
Und soll, Leben ist Genuss.