Gottesbeweis?

An der Autobahn ein Schild: „Fahr‘ langsam, das Leben ist schön“. Ja? Ja! Aber warum ist das wichtig? Wenn ich das lese, denke ich, ist das nicht der Beweis dafür, dass das Leben mit dem Tod nicht endet? Denn, wenn die Menschen Angst vor dem Tod haben, haben sie in Wirklichkeit nicht eher Angst davor, woanders nicht so glücklich zu sein, wie hier? Denn, wenn es kein Woanders gibt, wenn das Hier mit dem Tod abrupt und ohne Alternative endet, warum sollte man Angst vor dem Nichts haben, wofür das Schöne im Hier horten? Vor dem Vorgang des Sterbens kann man Angst haben. Aber warum vor dem Nichts? Wenn das Hier gut ist, dann ist das Gute nur im Bewussten erfahrbar. Im Nichts ist kein Bewusstsein, kein Wissen davon oder von davor, von dem Guten aus dem ehemaligen Hier, denn ein Bewusstsein des Ehemaligen ist nicht möglich. Also, hat man Angst vor dem Woanders, weiß man, zumindest vermutet man, dass es ein erfahrbares Woanders gibt. Das ist der Gottesbeweis. Ist es das? Ein Woanders aus dem ehemaligen Hier heraus, immer und immer wieder, ohne Notwendigkeit eines kausalen Zeitbegriffs ist die Ewigkeit. Wenn es aber eine Fortführung des Hier gibt, wenn es somit eine Ewigkeit gibt, ist Gott darin die Essenz, das Durchflutende. Gibt es aber ein Nichts nach dem Hier, dann … dann braucht man davor keine Angst zu haben. Doch auch dann kann es einen Gott geben, einen, der uns das Hier vergessen lässt, damit das Neue wirklich neu ist. Aber auch dann, wenn man vor dem Nichts in diesem Sinne Angst hat, „weiß“ man auf eine unauslöschliche Art, dass das Nichts ein Etwas ist. Gott ist auch in dieser Angst. Vertrauen wir aber ihm, weil er ein liebender Gott ist, ist die Angst unbegründet. Ich vertraue ihm.

Zustände

Das Glück ist eine Singularität im Kontinuum des Lebens.
Eine Perle in der Zeit, kein Zustand wie Zufriedenheit.
Man kann es nicht erzwingen, man kann es nicht halten.
Erhellt Körper, Geist und Seele, und zieht weiter ins All.
Es ist ein Schritt, ein Kippen, ein Fallen, ein Fliegen,
Ein Stolpern, ein Schrei, eine Träne, ein Blick.
Es ist ein dynamisches Gleichgewicht,
Sonst erträgt man es nicht.

Takt des Lebens

Warum unschnell, warum nicht langsam?
Bin nicht langsam, ich mag es nur nicht schnell.
Bin schnell, wenn ich unschnell bin, und nicht langsam.
So fließt mein Blut, so spüre ich den Tag,
Den Geschmack der Zeit auf meiner Zunge,
Das Zittern des Augenblicks …