Stern

Wenn ich 
Deine Hand berühre, wird ein Stern geboren,
Küsse ich dich, eine Milchstraße erstrahlt,
Ineinander verschlungen, gleicht dem Universums Hall,
Unsere Seelen verschmolzen, sind wir in Gottes Saal.  

Mensch, du bist zu mir gekommen,
Warst in zwei Hälften geteilt,
Seist du nun wiedergeboren,
Im ewigen Licht vereint.  

So schreiten wir Hand in Hand,
Von seinem Angesichte fort. 

Unsere Körper, unsere Seelen,
Im ewigen Tanze des Lebens! 

Kein Tod, kein Verderben,
Kann von uns je nehmen, 

Was Gott für uns in Liebe
Vereint. 

Liebeslied

Wie ein Planet seiner Sonne,
Wie die Brust ihres Herzens,
Wie eine Lerche ihrer Stimme,
Ein Fluss seines Bettes,
Beraubt
Irre ich umher,
Suche das Pochen,
Singe ich stumm,
Fließe ohne Ziel. 

Fände ich meinen Stern,
Würde ihn umkreisen.
In der Brust, mein Herz, dich
Besingen im Morgengrauen,
Auf dem Fluss des Lebens
Mit dir dahintreiben.  

Sollte ich aufwachen,
Lasst mich schlafen.
Sollte ich sehen,
Lasst mich blind sein,
Sollte ich hören,
Lasst mich taub sein.  

Weg von der wahren Welt! 

Lasst mich schlafen, denn
Im Traum ist dein Licht meins,
Im Traum sind unsere Herzen eins,
Im Traum höre ich deine Stimme,
Im Traum fließe ich mit dir weit. 

Dass mein Stern ewig leuchtet,
Mein Herz ewig schlägt,
Meine Stimme nicht verstummt,
Mein Wasser nicht versiegt.  

Wie die Liebe zu dir,
Die ich bewahren will. 

Proklamation an das Deutschsein

Ihr, die mich fragt, was für ein Landsmann ich sei, während ihr meinem rollenden „r“ lauscht, hört dies!  

Ich bin ein Deutscher, wie jeder Deutsche in diesem Land, der die Werte dieses Staates anerkennt und lebt.
Ich bin ein Ungar, wie jeder Mensch, der die wunderbare Sprache und Literatur jenes Landes kennt.
Ich bin ein Rumäne, denn die Düfte der Wälder meiner Kindheit durchströmen immer noch meine Adern.
Ich bin ein Europäer, wie jeder Europäer, der unter den vielen Völkern dieses Kontinentes das Licht der Welt erblickte.
Ich bin ein aufgeklärter Humanist, der die Welt als Heimat ansieht und die Menschenwürde als höchstes Gebot ehrt und achtet.
Ich bin ein Christ, weil ich an die christlichen Werte glaube.
Ich bin ein Jude, weil meine Seele alt ist.
Ich bin ein Moslem, weil ich meine Schwestern und Brüder ehre, die ihr Haupt gen Mekka neigen und mich seit Jahren auf meinem Lebensweg begleiten.
Ich bin ein Buddhist, weil für mich das Leben heilig ist.
Ich bin ein Mann, und bin, wie ich bin.
Ich bin eine Frau, weil jeder Mann stolz sein muss im Inneren zum Teil Frau zu sein.
Ich bin ein Kind, wenn mein Lachen erklingt.
Ich bin ein Bürger, weil meine politischen Gedanken frei sein wollen.
Ich bin ein Mensch, der durch die Urschöpfung und die Gezeiten des Zufalls entstand.
Ich bin ein Teil der beseelten Welt.  

Und nun, die ihr meinem rollenden „r“ lauscht, urteilt selbst, bin ich deutsch genug? 

Fernes Land

Ich komme aus einem fernen Land mit hohen Bergen und tiefen Tälern, mit dichten Wäldern und hellen Bächen. Wo zwischen den Wipfeln der Bäume ein süßer, kühler Wind spielt, und wo Leben und Leid auf der breiten Bühne des Schicksals Hand in Hand lachend zur Musik unseres großen Meisters tanzen.