Takt des Lebens

Warum unschnell, warum nicht langsam?
Bin nicht langsam, ich mag es nur nicht schnell.
Bin schnell, wenn ich unschnell bin, und nicht langsam.
So fließt mein Blut, so spüre ich den Tag,
Den Geschmack der Zeit auf meiner Zunge,
Das Zittern des Augenblicks …

Sehnsucht

Wer bist du,
Die mir die Seele aus dem Leibe schweigt,
Für die mich in dunklen Stunden die Pein ereilt,
Deren Bild mir immerfort vor Augen schwebt,
Die mich festhält, die ich liebe unentwegt?

Elternliebe

Die Männer, die Väter, die Krieger nehmen ihr Erstgeborenes auf die Hand, heben es empor und verkünden mit fester Stimme und den Blick gen Himmel gerichtet:
„Götter, schaut! Mein Sohn, mein Erstgeborener, er wird Euch dienen, wie ich es tue!“

Die Frauen, die Mütter, die Kriegerinnen nehmen ihr Erstgeborenes in den Arm, legen es an die Brust und flüstern mit weicher Stimme und den Blick auf das Kind gerichtet:
„Schau mein Sohn, mein Erstgeborener, ich bin für Dich da.“

Stern

Wenn ich 
Deine Hand berühre, wird ein Stern geboren,
Küsse ich dich, eine Milchstraße erstrahlt,
Ineinander verschlungen, gleicht dem Universums Hall,
Unsere Seelen verschmolzen, sind wir in Gottes Saal.  

Mensch, du bist zu mir gekommen,
Warst in zwei Hälften geteilt,
Seist du nun wiedergeboren,
Im ewigen Licht vereint.  

So schreiten wir Hand in Hand,
Von seinem Angesichte fort. 

Unsere Körper, unsere Seelen,
Im ewigen Tanze des Lebens! 

Kein Tod, kein Verderben,
Kann von uns je nehmen, 

Was Gott für uns in Liebe
Vereint.