Lippengold

Glaub‘ mir, sage ich.
Aber doch nicht, warum solltest du?
Doch, sag‘ es, so ist es schöner, sagst du.
Glaub‘ mir, sage ich.

Wanderer

Als ich am Ende der Welt ankam, war ich enttäuscht, denn es ging nicht weiter. Doch zugleich habe ich mich gefragt, wie gelange ich nach Hause, denn ich komme aus der Unendlichkeit?

… -.-. …. .- – . .. – -. . -.

Schweigen
Ein warmes, langsames Schweigen.
Warm wie Honigmilch auf den Lippen,
Langsam wie die Bewegungen eines Sonntagnachmittages.

Schweigen
Ein rundes, weiches Schweigen.
Rund wie der Hauch einer Sommerbrise,
Weich wie das Streicheln eines Teiches.

Schweigen
Ein vertrautes, tiefes Schweigen.
Vertraut wie keine andere Vertrautheit,
Tief wie das Rot einer Geburt.

Wellenfunktion des Kampfes

Es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur das Hier und Jetzt.

Der Krieger im Kampf hat keine Vergangenheit und keine Zukunft, er kämpft nicht ums Überleben, er ist verschmolzen mit dem Tod. Er fließt im Augenblick. Wird der Augenblick zur Realität, ist der Tod da und der Fluss wird zur Ewigkeit. Bleibt der Augenblick im Fluss, kommt der Krieger zurück ins Leben und seine Vergangenheit und seine Zukunft werden zur Realität.