Temporalsublimation

Vor zwei Tagen wurde ich gefragt, wie ich noch an das Glück glauben könne, wenn ich ja selbst sagte, es sei einem immer nur für eine kurze Zeit gegeben. Das stimmt, antwortete ich, doch im Augenblick des Glücks verschwindet die Zeit, somit wird dieses Gefühl zeitlos und dauert auch dann an, wenn man wieder an der Zeitlinie des Normalen entlangschreitet. Man ist gefangen im wohligen Wissen, dass es den Zustand des Glücklichseins gibt. Man ist nicht mehr in der Lage nicht daran zu glauben, es nicht zu wissen, da außerhalb von Raum und Zeit es einen als permanenter Zustand der Zuversicht durchtränkt. Die junge Frau wollte meinen Worten nicht so richtig Glauben schenken. Macht nichts, dachte ich liebevoll, sie wird es schon selbst erfahren, denn trotz allen Schmerzes, den man im Leben erfährt, hat man einmal das Glück in ihrer tiefsten Form erlebt, gibt es kein Entrinnen, man ist gefangen im unerschütterlichen Wissen darum.