Darf ich mich zu dir setzen?
Ja, natürlich.
Wo schaust du hin? So dunkel weit und breit.
Siehst du es nicht?
Was?
Ich schaue einem Schwarm nach.
Einem Vogelschwarm? Ich sehe nichts.
Nein, keine Vögel, Gedanken jagen davon.
Deine?
Meine. Eine Menge schon.
Schöne Gedanken?
Sind sie nicht alle schön?
Für mich nicht.
Gedanken leben. Alles, was lebt, ist schön.
Wie klingen deine Gedanken?
Sie klingen bauschig grün wie ein Gedicht.
Schenkst du mir einen?
Einen kann ich nicht, kann nur mehr.
Gerne, wirf sie her.
Fang! Kannst du das Kind lesen, wenn es schreit?
Ja, und meistens nein.
Aber es weiß, was es will, nur sagen kann es nicht.
So ist es, ein Wunsch gefangen in lautem Pein.
Und wenn uns etwas fehlt, wissen nur nicht, was?
Dann, im Umkehrschluss, hören wir uns nicht.
Genau! Gut erkannt!
Du meinst, wie Erinnerungen, die davonfliegen?
Ja, wie ein Vogelschwarm. Da haben wir es!
Gib mir einfach deine Hand.
Ich gebe sie dir, sie ist kalt.
Aber meine warm.
Und was ist nun mit meinem Schwarm?
Ich sehe ihn jetzt, keine Angst.
Siehst du ihn wirklich?
Wahrhaftig ja, ein Gedanke sitzt bei mir.
Ich sitze hier!
Das meine ich doch, mit mir Hand in Hand.