Wenn du der Mond bist
doch niemand dich anschaut
Wenn du die Sonne bist
doch niemand dein Licht braucht
Wenn du die Erde bist
doch weder Mond noch Sonne hast
Kannst du ein Gott sein
und doch bist du allein ohne Rast
Wenn du der Mond bist
doch niemand dich anschaut
Wenn du die Sonne bist
doch niemand dein Licht braucht
Wenn du die Erde bist
doch weder Mond noch Sonne hast
Kannst du ein Gott sein
und doch bist du allein ohne Rast
Nur dann bist du ein Mann,
wenn du alleine leben kannst!
– ruft unsere Zeit.
Bist du aber ein echter Mann,
brauchst du niemanden an deiner Seit.
– das ist auch soweit bekannt.
Aber es stimmt beides nicht,
denn, zwar bist du dann ein Mann,
jedoch noch lange kein Mensch,
denn alleine bist du nimmer ganz.
Auch du, Frau dieser Welt,
egal auf welchem Kontinent,
bleib selber nicht allein.
Füreinander seid ihr da,
so suchet einander mit Bedacht
für der Liebe Herrlichkeit!
Auf einem Hocker sitzen wir aneinander Seit, vor uns eine Klaviatur mächtig breit. Angespannt zum Sprung schlagen unsere Herzen los im gleichen Takt, voller Tatendrang reiten wir die Akkorde auf und ab! Es donnert und schwebt, fließt und erhebt sich der Klang unserer Zweisamkeit Wellenberge hoch und auch mal ins Tal von all der Leidenschaft und bewältigten Sorgen getrieben, und allem, was noch kommen mag! Unsere Finger tanzen und zwinkern sich an, unsere Schultern beben vom Feuer der Einigkeit. Die Musik unseres Lebens erschaffen wir in all der Zeit. Dann, alt geworden, sind unsere Hände nicht mehr so flink, langsamer fließt dahin unsere Musik. Ich nehme eine Hand von dem Klavier nun weg und halte dich mit dem freien Arm ganz fest. An dich geschmiegt hauche ich dir zu, bleib bei mir, bleib bei mir, bis die Musik mit uns verwelkt.
Mein Herz ist weich, aber nicht schwach.
Seine Wärme spürt, wer es greift,
und seine Stärke, wer es angreift.
Verschmolzen mit allem in seinem treuen Schlag.
Ich denke an eine Welt,
in der die Liebe zählt,
in der kein Stern vom Himmel fällt,
in der keine Rache gärt,
in der jeder jeden schätzt
und in der das Zusammen
man über das eigene Ich hebt.
Ich denke an eine Welt,
in der Liebe herrscht.