Neulich habe ich darüber nachgedacht, was mich interessiert, reizt, wofür ich noch brenne im Leben. Ich gelangte auf Umwegen prompt zu der Erkenntnis, dass alles Seiende, bereits Erschaffene und das ganze Gehemnis darum meine Aufmerksamkeit kaum noch zu binden vermag. Nein, ich weiß natürlich nicht schon alles, es wäre überheblich, gar anmaßend zu behaupten, ich wüsste auch nur einen Bruchteil davon, doch eben deswegen kann ich meine restliche Zeit auf Erden nicht mehr mit der Jagd nach infinitesimalen Erkenntnissen materieller Art vergeuden. Zu ergründen, warum etwas so ist, wie es sich zeigt, ist nicht mehr meins. Vielmehr fesselt mich, wie aus dem Nichts etwas Abstraktes entstehen kann, und dieser Prozess oder dessen Resultat Gefühle in einem auszulösen weiß. Zum Beispiel, wie Sinn in einem Satz entsteht, der das Herz zum weinen bringt, oder wie Licht, reflektiert von einem Gesicht, die Seele dessen Trägers durch die Linsen einer Kamera und die Augen, die das fertige Bild erfasst, sich mit der Seele des Betrachters verstrickt. Das ist es, was mich zum Leuchten bringt, hierfür ist das Leben so erlebenswert! Für mich. Da bin ich. Für dich.
Aqua destillata
Ist Emotionalität richtig, wichtig, noch zeitgemäß oder vielmehr neuerdings gar verachtenswert? Ich schwanke zwischen Wut und dem weichem Licht in mir, wenn ich nur an diese Frage denke. Wenn man jemals versucht hat, destilliertes Wasser zu trinken, weiß man, dass es nach nichts schmeckt. Es ist sogar gefährlich, viel davon zu sich zu nehmen, ja, wie es eben auch lebensbedrohlich ist, viel Meerwasser zu trinken. Doch die passend richtige Dosis an Salz „versüßt“ das Wassser, macht es für den Menschen genießbar. Und diese Art von Wasser ist auch lebensnotwendig, denn es kommt dem Blut in unseren Adern gleich, wie alles extrem Abweichende davon lebensgefährlich werden kann. So ist auch ein Leben ohne Emotionen lebensfeindlich. Es ist nicht das, wie und was wir wahrhaftig sind, was uns, die Menschen im Inneren ausmacht! Es gibt keine Tränen, ob vor Freude oder Trauer, die nicht salzig sind. Ohne Salz schmeckt das Leben eben nicht! Sind all meine Worte logisch? Nein, aber zutiefst emotionsgetragen!
Mosaik
Ein Leben mächtig zerfallen,
am Boden des Ozeans zerschlagen
liegen seine Teile herum.
Bruchstückkanten golden geklebt,
heilt es sich langsam zusammen.
Und aus den Tiefen aufgestiegen,
wellengetragen nicht nur schwimmen,
fliegen wird es bald!
KI
Solange ich liebe, bin ich ein Mensch.
Solange ich andere spüre, bin ich ein Mensch.
Solange ich in Gedanken fliege, bin ich ein Mensch.
Solange ich bestimme, wie lange ich bin, bin ich ein Mensch.
Solange ich weiß, dass meine Seele ewig lebt, bin ich ein Mensch.
Bekomme ich aber Angst vor Dir, bin ich kein Menschen mehr.
Commitment
Hiermit verpflichte ich mich, dass ich fortan nur das Schöne suchen will. Sicherlich werde ich mich nicht vor dem Erkennen des Bösen und Häßlichen in der Welt verschließen können, aber ich will über nichts urteilen. Meine Traurigkeit werde ich jedoch nicht leugnen, meine Tränen nicht verstecken, wenn unter Menschenhand hilflose Menschen leiden.
Doch werde ich weiter und unerschütterlich meine Überzeugung vertreten, dass überall nur die Liebe die einzig solide Grundlage bildete, auf die man bauen darf und soll. Ich bin nicht bereit zu etwas anderem als Offenherzigkeit und Mitgefühl.
Bin ich naiv und schwach? Mag sein! Aber für mich und auch im Namen der Menschlichkeit gibt es keinen anderen Weg zu allem. Der Weg und das Ziel sind gleich, und sind ihr eigener Begleiter in einem. In Liebe, Amen!
… ich hoffe, ich kann mich daran halten …