Was mich erregt,
begehren vermag ich es nicht,
ein Schleier der Erinnerungen
trübt den wahren Blick.
Eine Schranke, ein Wall,
ein Graben zieht sich
zwischen mir und der Erfüllung.
Und es gibt keinen Weg, keinen Bogen,
keine Brücke, um zu überwinden
die kalte Zertrennung.
Eine dünne Schicht aus Angst,
eine Membran. Deine? Meine?
Ein samtenes Gewand,
das die Berührung vertreibt.
DIE Frage
Wer auch immer Du bist,
Sag‘ mir was ein Gedanke ist!
Wo kommt er her, wo geht er hin,
oder ist er immer da ohnehin?
Ein flauschigdumpfer, pochendträger,
pastellbunter Drang,
oder ein leidenschaftliches Licht
mit schattenlosem Zwang?
Begleitet er mich und stützt,
oder belastet mich und stürzt?
Kenne ich ihn wie mich selbst,
oder mir unbekannt wie ich selbst?
Was fehlt?
Nein, es ist kein Liebesleid, das mich quält,
kein Verlangen nach Erfüllung drängt sich auf.
Geben kann ich und auch empfangen,
Nur nicht geben und empfangen zugleich zuhauf.
Verwirrt bin ich, Fragen stürmen auf mich ein!
Was fehlt mir, so dass ich etwas fühlte,
und nicht nur, wenn ich alleine im Sein?
Was fehlt mir, so dass ich annähme all das,
was mir das Leben schenkt, was ich erhalt‘?
Warum überkommt mich Traurigkeit,
wenn ich lache, und warum Glück,
wenn kein Licht in mir erstrahlt?
Warum denke ich, eine Wolke sei ich,
und warum weiß ich, das bin ich nicht,
sondern noch viel mehr, sehr viel mehr?
Wo ist mein Zuhause, das ich verlor,
eben jenes, das mir doch nie gewährt?
Warum bin ich allein in dieser Welt?
Hier unter vielen, mit denen ich die Luft teile,
doch ersticke ich vor Sehnsucht nach mehr.
Was fehlt dir, dass ich dich nicht begehr‘?
A nőkhöz
Szeretném, ha szeretnétek,
Lelkem mennybe emelnétek,
Tört szárnyaim gyógyítnátok,
Verítékem itatnátok.
De csókot nékem ne adjatok,
Engem ti csak rígasattok,
Szívem színe vörös légyen,
Forró vérem lángban égjen!
Poesie
Ich kann nicht anders, als wieder ein Zitat anzubringen.
Diesmal aus dem Buch von Pascal Mercier
„Das Gewicht der Worte“
Diese Gedanken stehen für sich.
„Was eigentlich Poesie sei … im weiteren Sinne, wie es sie in Prosa gäbe, aber auch in Gemälden, in Fotografien, im Film, in der Musik? Poesie … hat mit der Erfahrung der Zeit zu tun. Sie ist eine Art, die Gegenwart ganz Gegenwart sein zu lassen. Ein Mittel, die Zeit anzuhalten. … Die poetische Gegenwart ist wie herausgehoben aus dem Fluss und der drängenden Abfolge des zeitlichen Geschehens. … Etwas Poetisches, auch wenn es nur etwas Kleines ist, … gibt dem Leben im Moment der Betrachtung eine Tiefe, die es sonst nicht hat.“
… und Poesie hilft, mit der Gegenwart besser klarzukommen.
(Auszüge als Abschrift aus dem gleichnamigen Hörbuch)