Die Sprache ist mir zu langsam, zu schwerfällig, zu ungenau. Sie ist das Mittel zum Zweck, Gedanken mitzuteilen, leider aber vielmehr sie zu zerteilen. Die Farben, die Form, der Geruch der Gedanken, wie kann man sie unverstümmelt übertragen? Wie sie kenntlich machen? Die innerste Regung des Gedankens erblickt nie das Licht der Welt. Das versöhnliche Zittern der Botschaft im Streit bleibt einem im Halse stecken, kein Stimmband kann in so feinen Tönen schwingen. Die Sehnsucht, sich mit einem anderen Menschen vollkommen zu verbinden kann nicht über die Sprache erfüllt werden. Die Sehnsucht, sich mit Gott zu verbinden … Gott benutzt ja auch nicht die Sprache, wenn er zu uns spricht. Er schickt Farben, Formen, Gerüche, er hüllt uns mit der Welt ein. Wir können vergeblich warten, bis seine Stimme in unseren Ohren ertönt. Für ihn, sie, es ist die Sprache erst recht zu langsam, zu schwerfällig, zu ungenau. Und wie dann, wie soll ich sprechen, damit ich verstanden werde? Vielleicht gar nicht. Vielleicht reicht es, Gedanken zu haben und sie dann zu behalten. Oder einfach durch das Leben tanzen …