Beziehungs42

Neulich sagte eine junge Frau zu mir, sie sei kein komplizierter Mensch, man müsse sie nur „lesen“ können. Welch eine Weisheit und paradoxe Wahrheit! Ich habe nur leider die Schwierigkeit, dass ich nicht schnell genug lesen kann, bevor sich der Text ändert.

Aufbruch

Angelangt am Lebens Dach im Sein,
Die Baumkrone verästelt und fein.
Schultere Engel, ihr Singsang im Ohr,
Sehe nichts als Nebel und Moor.
Ich höre die Stimmen, sie sprechen zu mir,
Ein unverständliches Sprachgewirr.
Geister die zerren, ziehen und reißen,
Ihre Zähne sich an mir festbeißen.
Ein Kampf im Äther, es wirbelt und kreischt,
Ich Sterblicher inmitten werde zerfleischt.
Um der Geister Irrwege zu entkommen,
Will ich die Zeit besonnen
Verbannen in die Unendlichkeit,
Weg von Zukunft und Vergangenheit.
Erkennen will ich den eigenen Pfad,
Weitblick, nicht Blindheit vor Gutmütigkeit.
Waten werde ich durch Wasser, Land und Lüfte,
Mit schweren Beinen weiter bis an eine Küste
Meines eigenen Lebens voller Leichtigkeit!

Schicksalstsunami

Es gibt Kräfte die einen gnadenlos treiben. Sie bauen sich unbemerkt auf, scheinen harmlos sich auszuweiten. Sie winden sich und rollen sich, türmen sich auf. Dann füllen sie ihre Lungen für das finale Getöse und fegen einen mit der unwiderstehlichen Wucht einer Urgewalt weg.

Gegen sie anzukämpfen, ist zwecklos. Die einzige Hoffnung, sie zu überstehen, ist, sich ihnen zu ergeben.

Im Leben spürt man solche Momente. Die süße Kapitulation ist der Lohn der Demut, und die Gewissheit, dass es gut ist, wie es ist, ist ein Abbild des Urvertrauens.

Pippi Langstrumpf

Es heißt, man kann das Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten.
Es heißt, man kann die Welt durch den eigenen Willen formen.
Es heißt, man kann sogar neue Welten mit starkem Willen erzeugen.
Es gibt sicherlich Umstände, die man als Mensch nicht ändern kann.
Ich frage mich aber, warum werden die Chancen nicht genutzt, durch die man Neues erwirken kann?
Was motiviert einen zu verharren? Gelähmt vor Angst vor Veränderung auf die Welt zu starren?
Warum beraubt man sich der Erfüllung? Auch wenn man scheitert, warum keiner Erleichterung nacheifern?
Man verliert alles, wenn man nicht bereit ist zu gewinnen.
Man gewinnt nichts, wenn man glaubt zu haben.
Man hat nichts, wenn man nicht bereit ist zu verlieren.

„Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt!“
Dann tue es!