Am Anschlag

Die Tür geht auf. Eine andere Welt tut sich auf einen Spalt. Dunkel ist es draußen im Gang. Kein Licht, kein Schatten. Dann geht sie wieder zu, bewegt wie von Geisterhand. Ich liege im Bett und denke nach. Nach kurzer Zeit steht im Türrahmen eine Gestalt. Wer bist du, frage ich wortlos zu dir gewandt. Ich kenne dich nicht. Du zitterst in einem Hauch von Nachtgewand. Tust einen zaghaften Schritt nach vorne und dein Mund stumm mich fragt, ob du in meine Nähe darfst. Ja, natürlich, ich sehe, du hast Angst. Warum, ist nicht von Belang. Für wahren Trost wird nie ein Grund verlangt. Du schmiegst dich an und schläfst selig ein.

Das Pendel des Lebens schwenkt entschlossen aus, doch in der Mitte steht eine Wand. Von dieser prallt die Kugel ab, und das andere Ende ihres Weges wird nie erreicht. Auf dieser Seite die Schwere, hinter der Wand die Leichtigkeit.

Ich denke nicht mehr nach, halte mich nur weiter im Traume wach.