Ach, Gott!

… und hat er doch die Welt erschaffen, um in der Ewigkeit nicht allein zu sein. Und hat den Menschen beschenkt mit der Zuversicht auf ewiges Leben, und verflucht mit dem Spüren der Ewigkeit in der Einsamkeit.

Beweis?

Wenn einem etwas genommen wird, dann fehlt dieses Etwas einem, doch man selbst ist noch da. Wenn es aber heißt „Man nimmt sich das Leben.“, bleibt nach dieser Logik nicht auch etwas erhalten, das Wesentliche, was über dem Leben steht, das Selbst?

Selfie mit Gott

Die Menschen, vor allem die jungen machen so gerne Selbstporträts hier und da und dort, mit anderen, und posen am liebsten neben A-, B-, C-, …, F-Promis, egal, Hauptsache irgendwie bekannt. Ich frage mich, ist jemals irendwer auf die Idee gekommen, Gott um ein Selfie zu bitten? Und wenn ja, wie könnte es ablaufen? Und wäre der Arm lang genug, damit die Linse zur gleichen Zeit Gott und einen selbst erfasst? Kann man überhaupt neben Gott stehen, oder steht man eher neben sich, wenn man Gott nicht bei sich spürt? Ist diese Suche nach Zugehörigkeit durch A- … F-Surrogate nicht vielmehr ein fehlgeleiteter Ruf nach Gott? Ich meinerseits mag keine Selfies. Wenn ich fotografiere, bin ich dankbar für das Schöne, was ich sehe und festhalten darf. Und in allem Schönen, in allem ist ja Gott, so ist er immer bei mir, um mich herum, in mir.

Himmelsleiter

Ich wünschte, wäre ich doch
ein Hohepriester stolzen Volkes,
zu Göttern sein erhobenes Haupt,
Halt und Trost durch meine Schultern,
die Dankesstimme strahlend Glücks.
Aber niemand braucht noch meine Dienste,
prunkvoll‘ Leere befüllt die Welt,
meine Sprossen bersten leise
und mein Leben dumpf zerfällt.