Superposition

… bezeichnet die Überlagerung physikalischer Größen, zum Beispiel elektromagnetischer Wellen, die sich dabei gegenseitig nicht behindern. In der Quantenmechanik entsteht Superposition zwischen Wellenfunktionen, denen jedoch keine „reale“ Bedeutung zukommt. Erst der Prozess der Beobachtung führt zu klassisch fassbaren Ergebnissen, dies jedoch auch nur verbunden mit bestimmten Eintrittswahrscheinlichkeiten. Einfaches Beispiel: Solange man einen Brief, den man aus der Quantenwelt erhält, nicht aufmacht, enthält er alle möglichen Inhalte und Aussagen gleichzeitig. Erst das Öffnen des Umschlags liefert ein unveränderbares Ergebnis. So verhält es sich auch mit der Phantasie, die alles Mögliche über den Inhalt eines Briefes ausdenken kann, solange das Auge ihn nicht liest. Sich in der Superpositionsphantasiegegend aufzuhalten, ist manchmal sehr-sehr schön.

Voyager

Vor ziemlich genau fünfundvierzig Jahren wurden zwei Sonden auf den Weg geschickt, zu erforschen, wo bis dahin noch kein Mensch gewesen ist, und vorzudringen außerhalb des Sonnensystems ins benachbarte All. Seitdem lauschen Forscher, also wir dem immer schwächer werdenden Klang der Reisenden. Wir spitzen unsere Ohren und hoffen, dass sie uns noch lange wohlgesonnen ihre Botschaften nicht vorenthalten. Aber warum können wir uns nicht lösen von ihnen? Ist es Neugier, Forscherdrang oder eine Art Verbundenheit? Ist es das Gefühl, wenn ein Teil von mir mich verlässt, sich auf die Wanderschaft begibt, ich mit ihm mich auch erweitere? Und wenn dann seine Stimme versiegt, wie fühle ich mich dann? Verlassen etwa? Ich denke, ja. Ich weiß es. Also lauschen wir und spreizen unsere Antennen treu, solange es geht.