Glow

Ich weiß nicht,
wie man es bezeichnen kann.
Ist es ein Leuchten der Augen?
Das Hautschimmern im Morgenschein?
Die Silhoutette an der Wand?
Oder der feine Wink einer Hand?
Oder die Seele, die einem sagt,
Sie ist die eine, die zu dir passt.

TagTraum

… auf dir ruht
mein erster Blick,
unsere Augen begrüßen sich,
in uns erwacht das Leben,
und wenn wir aufbrechen,
meine Nahrung ist dein Kuss,
ich flieg‘ auf meinen Wegen,
und abends zurückgekehrt,
„Schön, dass du da bist“
erklingt aus deinem Mund,
ich flüstere zärtlich
„Ich habe dich vermisst“,
und am nächsten Morgen
weck‘ ich dich mit
„Ich liebe dich“,
deine Augen lächeln,
und der Tag beginnt
erneut glücklich …

Enigma

Auf einer Lichtung mitten in Nirgendwo schwebt ein Zelt, steht ein Baum, mit Feen in der Luft um sie herum, Wald umsäumt das Feld, und aus Glocken Musik auf die Stille fällt, am Himmel fließen Wolken vorbei an zwei Monden in einem Farbenmeer weich und weit, und da ist auch ein Altar, vor dem in einer kleinen Truhe aufbewahrt Wünsche der Vergangenheit, Wünsche der Zukunft auf Fähnchen gebannt, und die Lichtung aufgespannt zwischen zwei Herzen feuergefroren in der Gegenwart. Mitten in Nirgendwo schwebt ein Zelt, steht ein Baum, am Himmel zwei Monde Hand in Hand.

Desiderium

Fragte mich eine Fee,
was ich mir denn wünschte je,
welches Glück auf Erden
könnt‘ sie mir selbst gewähren?
Überlegen müsste ich nicht,
ich würde sagen nur geschwind:
Liebe Fee vom Himmel her,
erhelle unsre kleine Welt,
so Mitgefühl die Kriege klärt,
Lachen durch die Lüfte schellt,
und Menschen in die Arme fielen,
statt sich in Zorn zu verlieren!
Und ich wünschte noch für mich dazu,
auf einer Bank säß‘ ich im Nu,
zu den Sternen den Blick gehoben,
in meiner Hand deine geborgen,
sie dann zu meinem Gesichte führte,
und mit meiner deine Haare berührte.