Zeitlose 16 Monate

Ich habe ein Leben in Zeitschichten gelebt,
mich täglich wie eine Zeitzwiebel geschält.
Bin zu meinem Kern vorgedrungen,
mich gefunden und doch verloren.
Um einen herum nun draußen die Welt
auch in Schichten, einst vertraut,
jetzt fremd, beängstigend und verkehrt.

Erwachen

Am Ufer der Tage
Stehe ich herum,
Eine Welle rollt an
Und reißt mich fort
Wie einen Wurm.
Ich blicke nach oben,
Alles dreht sich um mich.
Nach Luft zu schnappen,
Ist nichts als vergeblich.
So lasse mich treiben,
Wozu noch denken,
Was besser wäre,
Schwimmen oder nur lenken.
Meine Augen sehen Himmel,
Sie sehen auch Erde.
Die Welle setzt mich ab
Auf einem Hügel in Ferne.
Was suche ich hier?
Frag‘ ich die Götter.
Was wollt ihr von mir
Ihr himmlischen Spötter?
Wurzeln schlagen
In diesem Gefilde
Soll ich frohgemut?
Oder weitergehen und
Suchen voller Glut?
Zaudern statt Zauber
Hält mich im Bann,
Bis die Welle anrückt
Vom Berge herab und
Schwemmt mich zurück
An den Rand der Zeit,
Wo ich stehe und staune
Mit leuchtenden Augen
Und eingehüllt in
Flirrendes Gewand.

Worte eines wahren Freundes

„… und dieser Sturm hat Dich einen großen Schritt nach vorne machen lassen, hat Dir ein großes Geschenk gemacht: einen tiefen See an Emotionen, einen Spiegel für den Blick in Deine Seele und eine Entfesselung Deiner selbst – alles wundervoll und schmerzhaft zugleich.“

Stille Resonanz

Ich würde
So gerne innehalten,
So gerne durchatmen,
Jemanden spüren,
Oder einfach nur berühren.
Ich würde so gerne fühlen,
Dass jemand da ist,
Ohne etwas zu wollen,
Und ich sein kann,
Ohne sein zu müssen.